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FH OÖ: Junger Medizintechnik-Forscher entwickelt Diagnosegerät für Augenärzte

Dem Phänomen des „Trockenen Auges“ sagen der Linzer FH OÖ-Professor PD Dr. Thomas Haslwanter und sein Wissenschaftlicher Mitarbeiter DI (FH) Michael Ring den Kampf an. Vor allem bei Menschen, die am Bildschirm arbeiten, führt diese Erkrankung zu gehäuften Krankenständen. Unter der Leitung Haslwanters entwickelte der 28-jährige Ring ein Gerät, welches Videos von der Dynamik am Augenvordergrund machen kann. Dies ermöglicht dem Augenarzt eine sichere Diagnose der Beschwerden. Der gebürtige Paschinger - selbst Absolvent des Linzer Medizintechnik-Studiums - hat nun mit seiner eigenen Entwicklung die strengen Zulassungsvoraussetzungen für Medizinprodukte erfüllt.

„Die bisherigen Untersuchungsmethoden zur Diagnose des Trockenen Auges waren nur bedingt aussagekräftig. Das hat Professor Haslwanter und mich dazu geführt, ein eigenes Gerät zu entwickeln, welches diese Defizite nicht aufweist“, erläutert Michael Ring die Motivation für das Forschungsprojekt „Dry-Eye“. Die vorgeschriebene klinische Prüfung war wie in jedem medizintechnischen Entwicklungsprozess der finale Schritt, um die begehrte CE-Kennzeichnung zu erlangen. Dabei habe sich, so Ring weiter, „im Dialog mit den Ärzten gezeigt, wie sinnvoll das entstandene Gerät letztlich ist“. Medizinische Partner waren außer dem LKH Graz auch noch Prim. Robert Hörantner vom KH Ried sowie das Paracelsus Institut Bad Hall.

Internationaler Background
Eine kommerzielle Verwertung der Entwicklung denken Haslwanter und Ring derzeit an. Die Publikation der Forschungsergebnisse in einem wissenschaftlichen Magazin für Augenmedizin ist bereits erfolgt, das Doktorat der Medizinischen Wissenschaften an der PMU Salzburg wird Ring wohl im ersten Quartal 2013 in Händen halten. Seit 2009 ist der an der FH OÖ in Linz ausgebildete Medizintechniker als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an seiner Hochschule tätig. Zuvor konnte er durch die internationalen Kontakte seines Mentors Haslwanter internationale Forschungsluft in San Franciso und Tübingen schnuppern.

Studiengangsleiter Prof. (FH) Dr. Martin Zauner legt besonderen Wert darauf, die Forschungsprojekte immer an den europäischen und internationalen Anforderungen auszurichten: „Der Medizintechnikmarkt ist stark globalisiert, daher spielen nationale Grenzen für unsere F & E-Aktivitäten keine Rolle.“
Die umfangreich ausgestatteten medizintechnischen Labors am Linzer FH OÖ-Campus bezeichnet Ring übrigens als „extrem hilfreich“ für seine erfolgreiche Arbeit. Besonders freut er sich, seine Erfahrungen dort nun auch in Lehrveranstaltungen mit den Studierenden teilen zu können.

Medizintechniker Michael Ring von der FH Oberösterreich entwickelte ein medizintechnisches Gerät für die Augenmedizin. Bildquelle: FH OÖ (Abdruck honorarfrei)

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