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DALIA – Haushaltshilfe der Zukunft für ältere Menschen

Partner aus fünf Ländern arbeiten im Projekt DALIA (Assistant for Daily Life Activities at Home) zusammen, um ältere Menschen im Haushalt optimal zu unterstützen. Ziel der Forschungsarbeit ist ein virtueller Assistant, Avatar genannt, der eine multifunktionale Schnittstelle zwischen den älteren Menschen und externen Helfern sein soll. Der Avatar soll auch zur Stelle sein, wenn die betreuten Menschen das Telefon bedienen, ihre Schlüssel suchen oder an die Einnahme von Medikamenten erinnert werden sollen. Neben Technik und Service wird auch ein Geschäftsmodell entwickelt, welches am Markt bestehen kann.

„Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen wird die Lage im Bereich der Pflege älterer Menschen, vor allem in den ländlichen Gebieten, immer dramatischer. Es bedarf daher neben der relevanten Technologie vor allem internationaler Lösungen, um sich dem wachsenden Problem zu stellen“ schildert FH-Prof. Dr. Johannes Kriegel vom Department für Gesundheits-, Sozial- und Public Management der FH Oberösterreich in Linz die Ausgangsmotivation. Das Projektkonsortium umfasst Mitglieder aus der Schweiz, den Niederlanden, Luxemburg, Belgien und Österreich. Die Rolle der FH Oberösterreich umfasst dabei die Analyse der Anforderungen, die von potenziellen Nutzern an ein solches IT-basiertes Hilfsmodell gestellt werden. In der Folge gehören dann die Evaluierung des Prototypen und ein marktreifes Geschäftsmodell dazu.

Nutzer im Zentrum des Entwicklungsprozesses

Gemäß den Stärken der FH Oberösterreich in der angewandten Forschung erfolgt der Entwicklungsprozess stark nutzerzentriert. „Beim Projekt DALIA wird mit Hilfe europäischer Partner gezeigt, wie eine marktreife Lösung entwickelt wird. Dabei geht es beim Projekt nicht vordergründig um die Theorie, sondern um ein Produkt zur tatsächlichen Lösung anstehender Probleme“ erklärt Mag. Klemens Auinger, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter das Projekt DALIA mitgestaltet.

Eine „Insellösung“, die letztlich nicht bei den Betroffenen ankommt, gilt es zu vermeiden. An diesem Problem sind ExpertInnen in mehreren europäischen Ländern bereits gescheitert.

Bislang zeichnen sich starke innereuropäische Unterschiede bei den Finanzierungswünschen als auch bei der funktionalen und emotionalen Ausgestaltung des avatarbasierten Systems ab. Als Vertriebskanal kommen vorrangig Sozialdienstleister in Frage. Diesen wird von den Nutzern, aber auch deren Angehörigen, die entsprechende Kompetenz zugeschrieben.

Projektziel ist ein lauffähiges Produkt bis Ende März 2016. Derzeit werden bereits die ersten Prototypen getestet.

Das Projekt wird im Förderprogramm "Benefit" durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie unterstützt.

Ein Entwurf für den Avatar, der im Rahmen des Forschungsprojektes DALIA realisiert wird. Bildquelle: FH OÖ

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