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Neues Forschungszentrum der FH OÖ in Hagenberg

Am 2. März wurde an der FH Oberösterreich bereits das dritte Josef Ressel Zentrum (JR-Zentrum) binnen einer Woche offiziell eröffnet. Thema des JR-Zentrum für Symbolische Regression in Hagenberg sind mathematische Modelle für Antriebssysteme. Geforscht wird in Kooperation mit den Unternehmen AVL List und Miba und gefördert durch das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Damit stehen den FH OÖ ForscherInnen in den drei neuen Josef Ressel Zentren in Hagenberg und Wels mehr als 4 Mio. Euro für angewandte Forschung zur Verfügung.


 „Für die Mobilität der Zukunft müssen komplexere und variantenreichere Antriebssysteme entwickelt werden als bisher“, sagt Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Dr. Margarete Schramböck. „Dazu leistet dieses Josef Ressel Zentrum einen wertvollen Beitrag, indem es neue Daten, die durch die Digitalisierung verfügbar werden, optimal nutzbar macht. Das bringt Vorteile für alle Beteiligten und macht unsere Gesellschaft fit für die Zukunft.“

 „Mit dem neuen Josef Ressel Zentrum der FH Oberösterreich in Hagenberg setzen wir einen wichtigen Schritt für die weitere Stärkung und den Ausbau des Forschungsstandortes und IT-Hotspots Hagenberg. Wieder einmal beweist die Informatik-Fakultät der FH OÖ ihre führende Rolle in der angewandten Informatik-Forschung in Österreich und die FH Oberösterreich ihre Position als forschungsstärkste FH Österreichs“, so Wirtschafts- und Forschungsreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl.

 „In nur einer Woche drei neue Forschungszentren mit einem Fördervolumen von über 4 Mio. Euro zu eröffnen, ist ein herausragender Erfolg der FH OÖ ForscherInnen und damit auch für Oberösterreich als Wirtschafts- und Forschungsstandort. Wie schon die beiden neuen Josef Ressel Zentren in Wels ist auch das neue Hagenberger Forschungszentrum thematisch dem 

FH OÖ Center of Smart Production zugeordnet. Ein weiterer Erfolg für unsere interfakultäre Bündelung unseres Knowhows in sechs Centers of Excellence, die unsere Forschungsstrategie bestätigt“, freut sich FH OÖ-Geschäftsführer Dr. Gerald Reisinger

 Wirtschaftsministerium fördert innovative Projekte

Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft fördert mit den Josef Ressel Zentren seit 2012 die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft an Fachhochschulen. In Josef Ressel Zentren wird anwendungsorientierte Forschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende ForscherInnen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best Practice Beispiel. Josef Ressel Zentren werden vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert.

 Smart Production: Algorithmen für die Antriebssysteme der Zukunft

 Im Josef Ressel Zentrum für Symbolische Regression am FH OÖ Campus Hagenberg werden Algorithmen für die mathematische Modellierung technischer Systeme erforscht und entwickelt. Diese sollen zu Verbesserungen bei Entwicklung und Optimierung von Antrieben und deren Komponenten führen. Das JRZ wird mit 1,14 Mio Euro gefördert, wobei das Wirtschaftsministerium und die Partnerunternehmen AVL List GmbH und Miba Frictec GmbH je die Hälfte der Finanzierung tragen.

 „Unsere Partner AVL List und Miba Frictec stehen wie viele andere Hersteller vor der Herausforderung, dass Antriebe und deren Komponenten getrieben durch Hybridisierung, Elektrifizierung und damit einhergehende größere Variantenvielfalt immer komplexer werden“, erklärt der Leiter des JRZ Dr. Gabriel Kronberger. „Gleichzeitig müssen schärfere Abgasnormen auch in realistischen Umgebungsbedingungen eingehalten werden,“ so der FH OÖ-Professor weiter.

 In der Entwicklung, Konfiguration und Optimierung von Antriebskomponenten spielen deshalb Modelle und Simulationen eine immer bedeutendere Rolle. Im neuen JRZ in Hagenberg werden Lösungsverfahren für "symbolischen Regression" entwickelt, die – integriert in die Softwaresysteme der Partnerunternehmen – echtzeitfähige Modelle für die genannten Zwecke liefern. „Das JRZ gibt uns die Möglichkeit völlig neue Lösungsansätze für symbolische Regression zu erforschen,“ sagt Dr. Kronberger. Und weiter: „Existierende Lösungsverfahren verwenden meist evolutionäre Algorithmen, die nicht-deterministisch und schwierig zu konfigurieren sind. Für industrielle Anwendungen benötigen wir deterministische und deutlich effizientere Lösungsverfahren mit wenigen Parametern.“

 

 Fact-Box:

Josef Ressel Zentrum für Symbolische Regression, FH OÖ Campus Hagenberg

Budget für 5 Forschungsjahre: 1,14 Mio. Euro. (Laufzeit 1.1.2018 – 31.12.2022)
Finanzierung: rund 570.000 Euro durch die öffentliche Hand sowie durch die Firmenpartner AVL List GmbH und Miba Frictec GmbH

Forschungsteam: Zentrumsleiter: FH-Prof. DI Dr. Gabriel Kronberger, 2 Dissertanten, 1,5 FTE Postdocs, Diplomanden

Thematisch ist das JRZ im FH OÖ Center of Excellence for Smart Production angesiedelt.

FH-Prof. DI Dr. Gabriel Kronberger, Leiter des Josef Ressel Zentrums für symbolische Regression am FH OÖ Campus Hagenberg. Foto: FH OÖ/ A. Groisböck

Das Team des neuen Josef Ressel Zentrums: Leiter DI Dr. Gabriel Kronberger (2.v.l.) mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern (v.l.n.r.) DI (FH) Michael Kommenda, MSc, Lukas Kammerer, MSc, Florian Bachinger, MSc, DI Dr. Bogdan Burlacu und Assistentin Eva-Maria Holzleitner, BSc. Foto: FH OÖ

Univ.Prof. Dr. Witold Jacak und Dr. Gerald Reisinger (beide FH OÖ), FH-Prof. Dr. Gabriel Kronberger (FH OÖ, Leiter JRZ), Univ.-Prof. Dr. Reinhart Kögerler (CDG-Präsident), Dr. Michael Kordon (AVL-Ansprechpartner für JRZ), Dr. Michael Strugl, MBA (LH-Stv), FH-Prof. Priv.Doz. Dr. Johann Kastner (FH OÖ), DI F. Peter Mitterbauer (Vorstandsvorsitzender Miba AG).

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