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Welser BiotechnologInnen forschen an einer Bioraffinerie

Derzeit wird EU-weit intensiv an der sinnvollen Verwertung von Reststoffen geforscht. In einem von der EU und vom Land OÖ geförderten Forschungsprojekt versuchen nun Welser FH-Wissenschaftler gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Holz „Wood K-Plus“ hochwertige Produkte aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen, wie etwa aus Stroh oder Holz, zu produzieren


„Die derzeitige Bioökonomie basiert auf die effiziente Nutzung von biologischen Ressourcen.  Stroh ist einer jener Rohstoffe, der im Fokus mehrerer Forschergruppen steht, da die Produktion weltweit steigt und dieser landwirtschaftliche Abfallstoff gut in der biotechnologischen Industrie genutzt werden kann. Dafür benötigt man optimierte Verfahrenstechniken und Mikroorganismen, um aus Stroh eine nachhaltige und günstige Produktion von hochwertigen Produkten, wie Zuckeralkohole oder Fettsäuren zu erreichen“ erklärt Projektleiter Dr. Alvaro Cristobal Sarramian die große Bedeutung dieser Ressource.

Die Forschungsgruppe Biosciences der FH OÖ Wels und Wood K plus haben gemeinsam in den letzten Jahren intensiv an der Verwertung von Rest und Abfallstoffen aus den Bereichen Landwirtschaft und Papier- und Zellstoffindustrie geforscht.

Bioraffinerie soll entstehen

Im Projekt werden die Erfahrungen und Kompetenzen der Partner ausgetauscht und gebündelt. Dadurch wird eine regionale Nutzung dieser nachwachsenden Rohstoffe für die Produktion von flüssigen Bioenergieträgern (z. B. Biobutanol und Biodiesel) und hochwertigen Produkten (z. B. Xylitol, Fettsäuren oder Vitaminen) im Sinne eines Bioraffineriekonzeptes ermöglicht.

Optimierung des Verfahrens

„Gemeinsam identifizieren und charakterisieren wir geeignete Rohstoffströme und entwickeln optimale Vorbehandlungsstrategien für jeden der geplanten Verwertungswege. Des Weiteren optimieren wir einerseits die Mikroorganismen – wie zum Beispiel Hefen - mit modernen molekularbiologischen Methoden, die für die Produktion von hochwertigen Wertstoffen nötig sind. Andererseits verbessern wir die technologischen Verfahrensschritte, wie die sogenannte Biokonversion und die Produktaufreinigung“, erklärt Cristobal.

Das Projekt wird im Rahmen des Strukturfondsprogramms Investitionen in Wachstum und Beschäftigung Österreich 2014-2020 mit EU-Mitteln aus dem EFRE (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) sowie aus Mitteln des Landes OÖ gefördert.

v.li.n.re: Dr. Gerdt Müller (Wood K plus), Denise Atzmüller MSc (FH OÖ), Dr. Viktoria Leitner (Wood K plus) und Dr. Alvaro Cristobal Sarramian (FH OÖ). Foto: FH OÖ

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