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Forscher der FH OÖ in Wels wollen der E-Mobilität den Weg ebnen

Damit die Elektromobilität einen breiten Marktdurchbruch schaffen kann, muss noch vieles optimiert werden. Die Welser Automatisierungstechniker Stephan Hutterer und Franz Auinger bereiten in den beiden Forschungsprojekten „Clean Motion Offensive“ und „4EMobility“ den Weg dafür. In der vom Klima- und Energiefonds geförderten Clean Motion Offensive steht ein intelligenter, benutzerfreundlicher und belastungsoptimierter Betankungsvorgang im Visier der Forscher, im Projekt 4EMobility ist es die Versorgungssicherheit des Stromnetzes. Dabei soll sichergestellt werden, dass das Betanken bestmöglich und günstig funktioniert und durch ein intelligentes Stromnetz immer genügend Strom am richtigen Ort zur Verfügung steht.

Der zunehmende Anteil alternativer Energieerzeuger und der stark steigende Einsatz von Elektromobilen im Individualverkehr führen zu neuen Anforderungen an das Stromnetz. Alternative Energieerzeuger, wie etwa Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, werden meist dezentral installiert und der erneuerbare Strom wird an vielen verschiedenen Stellen ins Netz eingespeist. Beim Ladevorgang eines Elektro- oder Hybridfahrzeuges in den Garagen der Autobesitzer entstehen wiederum hohe Belastungen für das Stromnetz. „Intelligente Energieversorgungssysteme, sogenannte Smart Grids, sollen in Zukunft für ein abgestimmtes Energiemanagement sorgen. Damit kann die Versorgungssicherheit gewährleistet werden und es können noch mehr dezentrale erneuerbare Energiequellen ins Netz eingespeist werden“, so der Projektleiter Prof. (FH) DI Dr. Franz Auinger.

Jederzeit genügend Strom

Der Automatisierungstechnik-Absolvent DI (FH) Stephan Hutterer forscht nun seit knapp 3 Jahren an mathematischen Algorithmen, die speziell für das Stromnetz entwickelt wurden. Diese sollen eine optimale Versorgungsqualität für alle Verbraucher – auch für die Elektromobile - sicherstellen und alle Einflussgrößen auf das Stromnetz berücksichtigen. „Mit Hilfe von Simulationen kann das Stromnetz in Zukunft realgetreu abgebildet werden. So kann man sagen, wann und wo die Autofahrer voraussichtlich ihr Elektrofahrzeug beladen werden, wodurch eine prognostizierbare elektrische Last entsteht“, so Hutterer. Der Stromnetzbetreiber kann dadurch Erzeugungs- und Übertragungskapazitäten optimal abstimmen um Energie genau dort bereitzustellen, wo sie auch benötigt wird. „Die Batterien der Elektroautos könnten bei diesem intelligenten Energiemanagement sogar als regelbare Puffer dienen – beispielsweise zum Ausgleich von Spitzenlasten im Netz“, ergänzt Auinger.

Benutzerkomfort und finanzielle Vorteile

Mit Hilfe von Kommunikationstechnologien wird zwischen Fahrzeug und Ladesäule sichergestellt, dass für den optimalen Ladevorgang wichtige Daten automatisch übermittelt werden. Weiters werden die Ladevorgänge an sich optimiert, so dass etwa die Maximalleistung des Hausanschlusses bestens ausgenutzt wird und die Beladung möglichst zu Zeiten niedrigen Strompreises stattfindet. Darüber hinaus - sofern vom Endnutzer gewünscht - kann automatisch auf zukünftige Anreizsysteme des Stromnetzbetreibers reagiert werden, wodurch zusätzlicher finanzieller Vorteil lukriert werden kann.

„Es ist besonders erfreulich, dass bei den Forschungsprogrammen in Wels jene Themen im Fokus stehen, die seitens des Landes Oberösterreich im Wirtschafts- und Forschungsprogramm ‚Innovatives OÖ 2010plus‘ als ganz besonders wichtig erachtet werden - wie etwa die Energieforschung“, so Forschungslandesrätin Mag.a Doris Hummer.

Nähere Infos

Weitere Informationen zum Automatisierungstechnik-Studium unter Tel. 050804/43010, sekretariat.at@fh-wels.at oder www.fh-ooe.at/at

Die Clean Motion Offensive wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms Technologische Leuchttürme der Elektromobilität gefördert. Das Projekt „4EMobility“ wird im Rahmen des EU-Programms "Regionale Wettbewerbsfähigkeit OÖ 2007-2013 (Regio 13)" aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Mitteln des Landes OÖ gefördert.

 

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