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Logistik stärkt Unternehmen und sichert den Standort

Nachhaltigkeit ist ein natürliches Gestaltungselement der logistischen Forschung. Es werden essentielle Beiträge zum Erfolg von Unternehmen und der Region geliefert. Im Center of Excellence Logistik der FH OÖ wird dazu neben anderen Forschungsthemen an fünf Zukunftsthemen geforscht, um Emissionen zu optimieren, Kreislaufwirtschaft zu forcieren, ideale Auslastung und Versorgung zu erzielen und damit nachhaltige Wertschöpfungsketten zu etablieren.


Nachhaltigkeit gibt es nur, wenn Ökonomie, Ökologie und der Mensch zusammen gedacht und gestaltet werden, ist Franz Staberhofer, Leiter des Center of Excellence Logistik überzeugt. „Ganzheitlichkeit ist für uns in der Forschung ein ganz wesentlicher Faktor. Wir denken in kausalen Zusammenhängen und setzen dabei Menschenwürde, Umweltschutz und Wirtschaft miteinander in Verbindung“, so Staberhofer weiter. Konsequent umgesetzt kann das nur im Zusammenwirken von Technologie und Business realisiert werden, der Grund für das Schaffen des Center of Excellence Logistik der FH OÖ.

Leitspruch der Logistik ist: ersetze Bewegung durch Intelligenz. Demnach ist der Forschungsbereich schon lange Zeit darauf fokussiert, nachhaltige Lösungen zu liefern. An der FH Oberösterreich forschen Wissenschaftler*innen häufig gemeinsam mit Firmenpartnern an fünf Zukunftshemen, die auch Teil des europäischen Green Deal und des kommenden Lieferkettengesetzes sind. Essentiell ist für die logistische Forschung an der Hochschule das Zusammenwirken und Ineinandergreifen der vielfältigen Kompetenzen der FH OÖ aller vier Standorte.

Im Forschungsgebiet der Kreislaufwirtschaft oder auch Reverse Supply Chain sollen Materialien möglichst effizient im Kreislauf gehalten werden. Hierzu wurde etwa im vergangenen Jahr mit einigen Firmenpartnern ein Projekt zur grünen Verpackung initiiert. Das zweite Thema beschäftigt sich mit transparenten und emissionsoptimierten Lieferketten. Jede Bewegung, die nicht stattfindet, ist gut. Und dort wo eine notwendig ist, forschen die Logistiker*innen in vielen laufenden Projekten an transparenten und emissionsoptimierten Möglichkeiten z.B. durch alternative Mobilitätsformen und Antriebssysteme wie E-Mobilität, Wasserstoffversorgung oder nachhaltigere Transportmittel wie Zug, Binnenschiff und ideale Füllgrade. Daran anknüpfend werden die besten Logistik- und Mobilitätssysteme ermittelt. Vision ist das Physical Internet, das heißt, dass sich jedes Produkt selbstständig den Weg zum Kunden oder zur Kundin sucht. Vor allem im Bereich von Verkehrslogistik-Projekten werden vorhandene Technologien effizient zur Umsetzung gebracht. Im Rahmen des vierten Forschungsthemas werden nachhaltige, resiliente Wertschöpfungsketten beforscht. Besonders nennenswert ist hier das Josef Ressel Zentrum LIVE zur Echtzeit-Visualisierung, um komplexe Wertschöpfungsnetzwerke sichtbar zu machen. Mittels Künstlicher Intelligenz und Machine Learning entwickeln Forscher*innen im Großprojekt LIVE Mustererkennungen, die Transparenz und Resilienz in Wertschöpfungsketten visualisieren. Mit Forschung wird Handlungsfähigkeit geschaffen. Ein Dashboard bietet der Wirtschaft die Möglichkeit, schon vor Auftreten eines Problems, reagieren zu können.

Auch wenn für den Forschungsbereich Menschen in der Logistik und Digitalisierung die Fördermittel sehr begrenzt sind, denken die Forschenden in der Disziplin Logistik diese Thematik stets integral in den Forschungsprojekten mit.

Einen äußerst nachhaltigen Zug hat Präsident Biden mit der Einrichtung des Office of Supply Chain Management in den USA gemacht. Logistik-Professor Staberhofer wird ein solches auch hierzulande aufbauen: Firmen sollen Potentiale für Lieferketten strategisch und taktisch ermitteln und damit die Versorgungssicherheit der Firmen sicherstellen sowie Arbeitsplätze in der Region schaffen. Positiv unterstützt zusätzlich das Lieferkettengesetz, das auf EU-Ebene diesen Herbst kommen wird. Dieses Gesetz zieht europäische Unternehmen zur Verantwortung in Hinblick auf die dringend notwendige menschenrechtliche und umweltrechtliche Sorgfaltspflicht. Franz Staberhofer versteht die Logistik als Epizentrum der Nachhaltigkeit, da hier an wesentlichen Schrauben gedreht werden kann, die langfristige, ganzheitliche und positive Veränderungen mit sich bringen.

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FH-Prof. DI Franz Staberhofer, Bildquelle: FH OÖ

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