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Forschungsprojekte

FcRClu - Aufklärung des IGG-Oligomer-Vermittelten FCR-Clusterings

Ziel: Ziel des Projekt ist es herauszufinden, wie die molekularen Wechselwirkungen von Antikörpern untereinander zur Aktivierung von Immunzellen beitragen.


Antikörper sind eines der wichtigsten Moleküle unseres Immunsystems und stehen an vorderster Front bei der Bekämpfung von Krankheitserregern und entarteter Körperzellen. Diese Y-förmigen Proteine können mit Hilfe ihrer zwei „Ärmchen“, den so genannten Fab-Fragmenten, spezifische Strukturen auf der Oberfläche von Viren, Bakterien oder Tumorzellen erkennen, sich fest an diese binden und somit für die weiteren Komponenten des Immunsystems markieren. Der so von der Oberfläche der markierten Zielzelle abstehende Stamm des Y-förmigen Antikörpers, das s.g. Fc-Fragment, kann dann im Weiteren von speziellen Immunzellen erkannt werden, wodurch diese aktiviert und die Antikörper-markierten Zielzellen unschädlich gemacht werden.

Bindungspartner der Fc-Fragmente auf der Oberfläche der Immunzellen, sogenannte Fc-Rezeptoren spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie sorgen für die spezifische Erkennung der Antikörper Fc-Fragmente und initiieren durch ihr lokales Clustering auf der Immunzelloberfläche (d.h. durch die lokale Anhäufung der Fc-Rezeptoren innerhalb der Kontaktfläche der beiden Zellen) deren Aktivierung und infolgedessen die Zerstörung der Zielzelle durch Ausschüttung von zytotoxischen Proteinen oder die direkte Phagozytose (d.h. die Immunzelle „frisst“ die Zielzelle direkt auf).

Im Zuge des vorliegenden Projektes wird dieser Mechanismus, das Clustering der Fc-Rezeptoren durch die Bindung an Antikörper, mittels einer Kombination mehrerer High-End Mikroskopie Techniken (High-Speed Rasterkraftmikroskopie, Kryo-Elektronenmikroskopie, Einzelmolekül Fluoreszenzmikroskopie) sowie einer Technik zur Quantifizierung der Wechselwirkungen zwischen Antikörper und Fc-Rezeptoren (Quarz-Kristall Mikrowaage) strukturell, sowie dynamisch – zeitaufgelöst untersucht. Speziell interessiert uns in diesem Zusammenhang, welche Rolle eine vor kurzem neu entdeckte Eigenschaft von Antikörpern spielt, bei der sich diese unter gewissen Voraussetzungen bei der Bindung an eine Zielzelle in Antikörper-Hexamere (d.h. schneeflockenartige Strukturen aus je sechs Y-förmigen Antikörper) anordnet. Zusätzlich wird untersucht, ob das Clustering der Fc-Rezeptoren auf der Immunzelle durch das Binden an bereits zuvor geformte Antikörper-Hexamere hervorgerufen wird. In diesem Falle wäre die Aktivierung der Immunzelle eine direkte Folge der Antikörper-Hexamerisierung auf der Zielzelle. Dies wiederum könnte weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung neuer, auf Fc-Rezeptoren basierenden Immuntherapien, nach sich ziehen.

  • Leitung seitens FHOÖ:  DI Dr. Johannes Preiner
  • Förderprogramm: FWF Einzelprojekt
  • Laufzeit: ab 11/2020
  • Fakultät: Linz
  • Partner: Dr. Thomas H. Sharp, Universitätsklinikum Leiden, Niederlande
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