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Die Binnenschifffahrt in Krisenzeiten und die Stärkung für künftige Krisen

Wie reagiert die Binnenschifffahrt in Krisenzeiten und welche Empfehlungen können durch dieses Wissen für zukünftige Krisen abgeleitet werden? Diese Frage beschäftigte das Team „Sustainable Transport“ des Logistikums und wurde in einem Forschungsprojekt im Detail analysiert. Das von viadonau in Auftrag gegebene Projekt setzt sich zum Ziel Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Binnenschifffahrt in Krisenzeiten zu erarbeiten.


Die im Jahre 2012 begründete Forschungskooperation REWWay (Research & Education in Inland Waterway Transport) zwischen dem Center of Excellence Logistik am FH OÖ Campus Steyr und viadonau – Österreichische Wasserstraßen GmbH bietet eine Plattform für Forschungsprojekte rund um das Thema Binnenschifffahrt. Die langjährige Projektleiterin Lisa-Maria Putz-Egger forscht gemeinsam mit ihrem Team seit nunmehr fast 10 Jahren mit Begeisterung an unterschiedlichen aktuellen Forschungsfragen, jüngst auch zum Thema „Die Binnenschifffahrt in Krisenzeiten“.

Seit Beginn der Coronapandemie ist der Begriff „Krise“ in aller Munde. Wie Verkehrsträger, die aufgrund ihrer Versorgungsaufgabe zur kritischen Infrastruktur zählen, in Krisenzeiten reagieren, und welche Empfehlungen durch dieses Wissen für künftige Krisen für die Binnenschifffahrt abgeleitet werden können, war noch weitestgehend unerforscht. An der Beantwortung dieser spannenden Fragen haben die Forscher*innen Bianca Borca und Lisa-Maria Putz-Egger nun über ein Jahr intensiv gearbeitet. Im Fokus war dabei nicht nur die derzeitige Coronakrise, sondern vielmehr die Krisen zwischen 2000 und 2020, die Auswirkungen auf Verkehrsträger der Binnenwasserstraße, Schiene und Straße hatten.

Im Detail wurden drei Krisen betrachtet: die Finanzkrise 2008/2009, die Migrationskrise 2015, sowie die Coronakrise 2020/2021, als auch extreme Wetterphänomene, wie Hoch- und Niederwasser, die zu einer vierten Krise – der Klimakrise – zusammengefasst wurden. Neben einer eingehenden Literaturrecherche, die den Beginn des Projekts „Binnenschifffahrt in Krisenzeiten“ kennzeichnete, wurden auch Transportdaten analysiert. Die Transportdaten stellen die Entwicklung der Transportleistung der Verkehrsträger zwischen den Jahren 2000 und 2020 dar und zeigen deutliche Schwankungen in Krisenzeiten. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen lag ein großer Fokus auf der Coronakrise. Hierzu wurden umfangreiche Interviews mit Expert*innen aus der verladenden Wirtschaft und dem Transportsektor durchgeführt, die die massiven Auswirkungen der Coronakrise auf die Binnenschifffahrt dokumentieren. Die seit Beginn des Projekts gesammelten Erkenntnisse werden zu Projektende im Dezember 2021 zusammengeführt, um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Binnenschifffahrt in Krisenzeiten zu erarbeiten. Die Projektergebnisse werden von Empfehlungen für die Binnenschifffahrt begleitet und dienen zur Stärkung der Binnenschifffahrt in zukünftigen Krisen.

Mehr Infos zu REWWay unter: Projektinfoblatt_REWWay_VLOG_D_2020.pdf (logistikum.at)

Bildquelle: viadonau

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