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Forschung & Entwicklung für die grüne Energiewende

Die Energie der Zukunft ist nachhaltig und effizient. Forscher*innen der Fachhochschule Oberösterreich stellen sich schon lange Zeit den Herausforderungen, fossile Energieträger durch erneuerbare, nachhaltige Energieerzeugung zu ersetzen und Anwendungen energieeffizienter zu machen. Für den Vollzug dieser Energiewende braucht es breit anwendbare, ganzheitliche, innovative Lösungen und Entwicklungen. Wissenschaftler*innen setzen auf erneuerbare Energietechnologien und Energieeffizienz, um so den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und die im Green Deal angestrebte Klimaneutralität zu erreichen.


„Nachhaltigkeit ist direkt mit Energiethemen verknüpft. In unseren anwendungsorientierten Forschungsprojekten versuchen wir, nachhaltige Energiesysteme und Energieerzeugung sowohl in der Haustechnik als auch vermehrt im industriellen Umfeld einzusetzen“, erklärt Gerald Steinmaurer, Leiter des Center of Excellence für Energie an der FH OÖ. Die Forschungsgruppe um Steinmaurer ist vor allem auf Solarenergie, Photovoltaik und Solarthermie spezialisiert, aber auch auf Wärmepumpen, Windenergie und Geothermie. Eine Schlüsselrolle bei nachhaltigen Systemen nimmt zudem die Energiespeicherung ein, die die zeitlichen Schwankungen von Wind oder Solarenergie ausgleichen. Die FH OÖ entwickelt dabei sowohl elektrische Hochspannungsspeicher als auch verlustlose thermische Langzeit-Wärmespeicher.

Erneuerbare Energietechnologien, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit – Grundtenor an der FH OÖ
Im Bereich Elektromobilität kooperieren die Energie-Expert*innen mit dem Center of Excellence Automotive & Mobility der FH OÖ. Während sich die Mobilitäts-Kolleg*innen mit den Eigenschaften des Fahrzeugs beschäftigen, kümmern sich die Energieforscher*innen um die Bereitstellung der Energie für das E-Auto. In neuen Projekten wird der Fokus auf das Recycling von Batterien gelegt. Antriebsbatterien, sogenannte Traktionsbatterien zählen zu den besten Batterien und werden daher in Autos eingesetzt. „Im Laufe der Zeit verlieren die Batterien allerdings etwas an Kapazität und verringern somit die Reichweite der Fahrzeuge. Für andere Anwendungen, wie etwa als Heimspeicher einer PV-Anlage oder Stromspeicher für Industrieunternehmen können die Batterien aber noch verwendet werden“, verdeutlicht Steinmaurer. Taugen sie auch für ein „zweites Leben“ (second life) nicht mehr, so der Energie-Experte, muss man sich Gedanken ums Recycling machen. In ein paar Jahren, werden Elektroauto-Batterien in größerer Stückzahl zur Verfügung stehen und bis dahin sollte die Forschung effiziente und klimaschonende Lösungsansätze parat haben.

Einen weiteren großen Forschungsschwerpunkt bildet die Resilienz von Energienetzen. Dabei vermessen die Forscher*innen Strom- und Wärmenetze, um bei übermäßiger Belastung vorwarnen zu können. Bevor das Netz kollabiert oder instabil wird, versuchen sie auszuloten, wo der Verbrauch, vorrangig von Industriebetrieben, reduziert oder auch erhöht werden könnte. Zudem bereiten sie Betriebe aber auch auf ein mögliches Blackout vor und entwickeln gemeinsam mit den Unternehmen einen Plan, die Produktion so zu gestalten, dass möglichst wenig Schaden auftreten würde.

Zum Thema Energiegemeinschaften gibt es mehrere laufende Forschungsprojekte an der FH OÖ. Etwa beschäftigt man sich mit dem Energietausch über Unternehmensgrenzen hinweg, sowohl im industriellen Umfeld als auch in privaten Haushalten oder im Gewerbe. Forschungsfragen tun sich hier dadurch im Feld der Optimierungsverfahren dahinter auf, um vorauszurechnen, wie Energiegemeinschaften am besten funktionieren. Also wann kann man dem/-r Nachbar*in den mit der Photovoltaik-Anlage produzierten Strom geben, sodass beide davon profitieren. Dazu sind Vorhersagen über Erträge von Energie und Photovoltaik notwendig, und somit auch eine Mitberücksichtigung von Wetterprognosen.

In anderen Energie-Projekten forschen die Expert*innen aus Wels und Hagenberg an alternativer Wärmespeicherung, an der Entwicklung von Hybrid-Kollektoren, die sowohl Wärme als auch Strom produzieren können, an der Verbesserung von thermischen Kollektoren für industrielle Anwendungen, an der Weiterentwicklung von Wechselrichtern, an der Energieverteilung mit Gleichstrom und Hochspannungsspeicher oder an Treibstoffen aus landwirtschaftlichen Reststoffen.

Schon seit ihrem Bestehen setzt die Energieforschung der Fachhochschule Oberösterreich auf erneuerbare Energietechnologien, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die im Green Deal verankerten Ziele zur Erreichung der Klimaneutralität bestätigen die Forscher*innen in ihrem bisherigen Tun und sind zugleich Motivation, Forschung & Entwicklung in diesem Bereich weiter voran zu treiben.

DI Dr. Gerald Steinmaurer, Bildquelle: privat

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