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Logistische Leistungsfähigkeit sichtbar machen

Welche Stärken haben österreichische Regionen im Handlungsfeld Logistik und wo sind diese auf der Landkarte zu verorten? Auf Fragen rund um die logistische Leistungsfähigkeit gibt der Austrian Logistics Indicator seit 2017 laufend Antwort. Expert*innen am Center of Excellence Logistik haben hierfür im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ein interaktives Datencockpit entwickelt.


Forscher*innen des Center of Excellence Logistik am FH OÖ Campus Steyr machen erstmals logistische Leistungsfähigkeit mess- und bewertbar. Mit dem Austrian Logistics Indicator (ALI) ist es nun möglich, die logistischen Stärken der österreichischen Regionen mit differenzierten Kennzahlen auf einem interaktiven Datencockpit mit Kompetenzlandkarten sichtbar zu machen. Auf Initiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie haben sich allen voran Franz Schwammenhöfer, Logistikbeauftragter im Ministerium und Franz Staberhofer, Leiter des Center of Excellence Logistik der FH OÖ für eine dauerhafte Erhebung der logistischen Leistungsfähigkeit stark gemacht. Unterstützt wird das Projekt zudem von Austrian Logistics.

Die Entwicklung des Indikators sowie die erste Erhebung wurden 2017 in Steyr vorgenommen. Etwa zwei Drittel der Daten stammen aus öffentlich verfügbaren Daten (Statistik Austria, Eurostat etc.), ein weiteres Drittel wurde anhand einer österreichweiten Online-Umfrage für Logistikexpert*innen, Logistikunternehmen, verladende Handelsunternehmen u.a. erhoben. Dargestellt werden die Kennzahlen auf NUTS-3 Ebene, also Regionen, die mehrere politische Bezirke zusammenfassen, aber kleiner als ein Bundesland sind. In Abständen von zwei bis drei Jahren sollen im Auftrag des Ministeriums regelmäßig Erhebungen durchgeführt werden. Im Jahr 2020 wurde die Erhebung abermals von den Steyrer Expert*innen, maßgeblich von Matthias Winter und Silvia Dopler, durchgeführt.

Der ALI stellt alle Daten zur logistischen Leistungsfähigkeit öffentlich zur Verfügung und gewährt Einblick in die Bewertung der Regionen selbst, den Vergleich der Regionen untereinander und die Entwicklungen zwischen den Erhebungen. Ziel des Indikators ist es zu schauen „wo die Stärken und Schwächen einer Region liegen, und ob es vielleicht Vorzeigeregionen gibt, an denen man sich orientieren und einen Erfahrungsaustausch in die Wege leiten kann“, so Projektmitarbeiter Winter zum praxisnahen Forschungsansatz. Zum einen profitieren die Regionen direkt von den öffentlich zugänglichen Daten, zum anderen nützt auch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie den Austrian Logistics Indicator als Entscheidungs- und Unterstützungstool. Dabei werden Maßnahmen für Bundesländer und Regionen abgeleitet und anschließend auch evaluiert, um die Nachhaltigkeit zu bewerten. Geplant sind zudem Workshops mit Logistik-Verantwortlichen der Regionen. Bis dato wurden aufgrund der Covid-19 Pandemie allerdings noch keine Workshops abgehalten. Dennoch gibt es bereits Resonanzen auf den Index seitens der Vertreter*innen der Regionen und Institutionen, die von der praktischen Relevanz begeistert sind.

Mehr Infos unter: ALI – Austrian Logistics Indicator

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