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xCTingWissenschaftlicher Nachwuchs erschließt neue Wege der industriellen zerstörungsfreien Prüfung
Zerstörungsfreie Prüfung sichert die Qualität von Werkstoffen und umfasst Methoden wie industrielle Computertomografie (CT), Ultraschall- und Wirbelstromprüfung. Das Marie Skłodowska-Curie Projekt xCTing hat zum Ziel, die industrielle Computertomografie so weiterzuentwickeln, dass sie eine fehlerfreie automatisierte Fertigung maßgeschneiderter Erzeugnisse erlaubt. Dafür wird eine neue Generation an Expert*innen ausgebildet, die im Rahmen des Projekts an ihren Dissertationen arbeiten. Der FH OÖ Campus Wels ist mit zwei PhD-Ausbildungsplätzen am europäischen Projekt beteiligt.
Die fehlerfreie Sonderanfertigung ist eine der wesentlichen Herausforderungen der europäischen produzierenden Betriebe. Darauf überzeugend zu antworten, wird Europas globale Position in der Industrieproduktion festigen. „Die Messtechnik mittels Röntgen-Computertomographie spielt bei diesem Übergang eine wichtige Schlüsselrolle, da sie die einzige bekannte Technologie ist, die zerstörungsfrei die Qualität von komplexen inneren Strukturen erfassen und damit überprüfen kann“, so Christoph Heinzl, Senior Researcher für Datenanalyse und -visualisierung im Bereich der Industriellen Röntgen-Computertomographie am FH OÖ Campus Wels. Komplexe innere Strukturen sind etwa bei additiv gefertigten, also per 3D-Druck hergestellten oder auch bei integrierten Baugruppen zu finden. Aktuell wird CT weitestgehend als Offline-Technologie eingesetzt, hauptsächlich aufgrund des ungelösten Zielkonflikts zwischen Scan-Geschwindigkeit und Scan-Qualität, und der damit verbundenen Notwendigkeit umfangreicher Parametrierungen durch Expert*innen.
xCTing konzentriert sich darauf, die Autonomie, Robustheit und Geschwindigkeit in der CT-Messtechnik deutlich zu erhöhen, um einen vollständigen Übergang dieser Messtechnik zu einer Inline-Qualitätssicherungstechnologie zu ermöglichen. In Industrie 4.0-Umgebungen ein erforderlicher Standard. „Es erfordert die Integration eines breiten Spektrums an interdisziplinärem Fachwissen, wie Physik, Fertigung, dimensionelle Messtechnik, maschinelles Lernen sowie effiziente und zuverlässige Big Data Analytik und Visualisierung“, erklärt Christoph Heinzl zur Bewältigung dieser aktuellen Herausforderungen. Um den angestrebten Innovationsdurchbruch in der europäischen Industrie zu erreichen, braucht Europa daher dringend junge Innovator*innen, die diese Vielfalt an Kompetenzen mit unternehmerischem Geschick verbinden können. Das xCTing-Projekt bildet hierfür eine paneuropäische Initiative aus Wirtschaft und Wissenschaft. Das einzigartige, internationale und umfassende Ausbildungsumfeld fördert eine neue Generation an innovationsfreudigen Forscher*innen, die als Katalysatoren der Transformation der europäischen Fertigungsindustrie hin zur globalen Technologieführerschaft agieren werden.
Das übergeordnete Ziel von xCTing - Enabling X-ray CT based Industry 4.0 process chains by training Next Generation research experts ist, wie der vollständige Projektname verrät, 15 junge, ambitionierte Forscher*innen auszubilden, die die Führungsrolle bei der Gestaltung der nächsten Generation der europäischen, Industrie 4.0-fähigen CT-Technologie übernehmen werden. Das xCTing-Konsortium besteht aus neun Projektpartnern und sechs assoziierten Partnerorganisationen aus sechs europäischen Ländern. Die beiden PhD-Studierenden am FH OÖ Campus Wels werden in die CT-Forschungsgruppe rund um Visualisierungsexperten Heinzl integriert. Eine enge Kooperation mit der Industrie ist für die Forschung an Techniken zur Merkmalserkennung und -quantifizierung in Verbindung mit visueller Analyse Grundvoraussetzung im Projekt. Promovieren werden die zwei Nachwuchswissenschaftler*innen an der TU Wien.
Noch Fragen zum Projekt?
FH-Assistenzprof. DI Dr. Christoph Heinzl
FH OÖ, Campus Wels
+43 5 0804 44406
Christoph Heinzl, Bildquelle: B.Plank_imBILDE.at
Dieses Projekt wird mit Mitteln aus Horizon 2020, dem Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union, gefördert (Marie Skłodowska-Curie-Finanzhilfevereinbarung Nr. 956148).